Shanghai morning…midday…noon

22 01 2010

ChinaFlaggeNachdem ich aufgrund einiger Fehler seitens China Eastern nach 4 Stunden Schlaf in der Business Class völlig übermüdet in Shanghai gelandet bin, dachte ich vorerst nur an Kaffee…und wurde naiverweise am People Square das Opfer der „Shanghaier Tee Mafia“…also folgt hier nun mein Erlebnis als Vorwarnung für alle Reisenden…

Nachdem ich  drei Stunden rumgelaufen war und mir die riesen Baustelle Shanghai  (Expo 2010) angesehen hatte, dachte ich mir, es sei eine gute Idee am People Square eine kleine Pause einzulegen und meinen Reiseführer ob der anstehenden Aktivitäten zu sichten. Nach ca. 5 Minuten sprachen mich zwei junge Chinesen an…ein Mädchen, ein Typ…where are you from…what´s your name…first time China…etc. Da sich das Gespräch ganz nett entwickelte, willigte ich ein, mit den beiden ein wenig rumzulaufen…nach weiteren 5 Minuten eröffneten mir die beiden, sie seien grad auf dem Weg gewesen zu einer traditionellen Tee Zeremonie und fragten, ob ich so etwas schon mal mitgemacht hätte und ob ich nicht Lust hätte sie zu begleiten. Klang interessant…also gesagt, getan!

map_of_shanghaiNach ca. 15 Minuten erreichten wir ein im zweiten Stock eines Einkaufscenters gelegenes, nobel aussehendes Geschäft, in dessen ausgeschmücktem Zimmer wir Platz nahmen, um dort die Tee-Zeremonie zu empfangen. Hinter einem kunstvoll geschmückten Holztisch, der mit allerlei Tee-Utensilien geschmückt war, saß die »Tee-Meisterin«, die nun im Minutentakt Tees aufbrühte und servierte und dies mit einem nicht enden wollenden Schwall von Erklärungen und Erläuterungen unterlegte (natürlich auf chinesisch). Meine neuen „Freunde“ übersetzten simultan und lieferten die zu empfindende Bewertung des Ganzen gleich mit (»Oh Interesting! Beautiful! Look, Look!! Very good!! So Nice!«), während wir damit beschäftigt waren, sechs verschiedene Tees aus winzigen Schälchen in der uns vorgemachten Trinkhaltung (Finger abspreizen) und Schluckabfolge zu »genießen«. Obwohl mir zuvor die Preisliste für die Teezeremonie vorgelegt wurde, war ich an diesem Punkt noch nicht wirklich misstrauisch. Vielleicht hatte sich aber auch ob der Müdigkeit mein Gehirn einfach ausgeschaltet…Nach ca. einer Stunde war die ganze „Show“ dann vorbei und als mich die Teemeisterin fragte, welchen Tee ich denn am Besten fand, und ob ich nicht ein wenig Tee mitnehmen möchte fand ich auch diesen Vorschlag noch recht nett…klar…echten Grünen Tee aus China…super Präsent…hm…als dann jedoch die Rechnung kam musste ich schlucken!!!Mein Anteil an dieser Zeremonie betrug schlappe 90,-Euro (inkl. der Teegeschenke) und da ich nicht so viel Bargeld hatte musste ich dann begleitet von meinen „Freunden“ erstmal noch zum nächsten ATM. An diesem Punkt meldete sich endlich mein gesunder Menschenverstand zurück!!!Meine Güte!!!Aber da war es schon zu spät. Also zahlte ich mein Lehrgeld,verliess mit den beiden den Teeladen und spazierte noch etwas herum…nach einer Weile sagten die zwei sie wären jetzt noch verabredet und müssten sich leider von mir verabschieden und so liessen sie mich mit einem ganz merkwürdigen Gefühl zurück…nun denn…ich also mehr als irritiert erstmal wieder zurück zum People Square um grad erlebtes in meinem Travel Diary niederzuschreiben…und ja…5 Minuten später kommt ein neues „Pärchen“ und spricht mich an…where are you from…what´s your name…first time China…Ich war so verärgert und  konnte mir an diesem Punkt die Frage nicht verkneifen, ob sie grad auf dem Weg zu einer traditionellen Tee Zeremonie wären und *schwups* waren die zwei, nach einem äusserst irritierten Blick auch schon wieder verschwunden…Tja, und ich dachte ich wäre mittlerweile so Reiseerprobt, das ich auf solch klassische Bauernfängertricks nicht mehr reinfalle…da hab ich mich wohl geirrt…nichstdestotrotz fand ich die Zeremonie an sich wirklich nett…und somit hab ich dann ja auch mal wieder was dazu gelernt :)

Liebe Grüsse und passt auf euch auf!!!

Eure Din



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1 Antwort zu “Shanghai morning…midday…noon”

  • Kägi sagt:

    Schade…LEIDER lese ich das alles viel zu spät.Wir sind leider auch in Shanghai darauf reingefallen.

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